deutscher Ministerialbeamter und Widerstandskämpfer; bis 1933 als Wissenschaftler tätig; Beamter am Reichswirtschaftsministerium 1935-1942; unterhielt ab 1933 einen Kreis, aus dem sich eine Widerstandsgruppe entwickelte, die ein Kern der sogenannten "Roten Kapelle" wurde; er und seine Frau Mildred Fish Harnack wurden von den Nationalsozialisten hingerichtet
* 24. Mai 1901 Jena
† 22. Dezember 1942 Berlin-Plötzensee (hingerichtet)
Herkunft
Arvid Harnack, evang., stammte aus einer Gelehrtenfamilie. Sein Vater Otto Harnack (1857-1914) war Professor für Literaturgeschichte in Darmstadt und später in Stuttgart. Ein Großonkel war der reformierte Theologe und Kirchenhistoriker Adolf von Harnack. H.s Bruder, Dr. Falk Harnack (1913-1991), war Autor sowie Film- und Fernseh-Regisseur. Ein Onkel, der Verwaltungsjurist Ernst von Harnack, wurde 1929 preußischer Regierungspräsident in Merseburg. Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden zu den Delbrücks, den Dohnanys und den Bonhoeffers, Dietrich Bonhoeffer war ein Cousin.
Ausbildung
H. besuchte ein Jenaer Gymnasium, legte 1918 kriegsbedingt das Notabitur ab und gehörte bis Ende 1920 als Freiwilliger antirepublikanischen Freikorpsverbänden an. Dann studierte er in Jena, Graz sowie Hamburg Rechtswissenschaften und legte 1923 das Erste Staatsexamen ab. Daran schlossen sich das Referendariat und pararallel dazu 1924 die Promotion zum Dr. jur. an. Daraufhin verlegte er sich auf eine wissenschaftliche Laufbahn und wandte sich bei einem Studienaufenthalt in England 1925 ...